Endlich Leben – Keks und Knödel im Hühnerglück


In den Osterferien trafen sich Kinder der MediTierAG unter der Leitung von Melanie Purkott und Kerstin Ott mit Sybille Roth vom Offenen Kanal Kassel. Der Plan war, einen Film über das Leid von Hühnern in der industrialisierten Landwirtschaft am Beispiel der sogenannten Bodenhaltung zu drehen und auf die Missstände in dieser Haltungsform hinzuweisen. Unterstützung erhielten sie dabei vom Verein „Rettet das Huhn“. Dieser Verein rettet jährlich Tausende von Hühnern vor dem Schlachter, wenn sie im Alter von nicht einmal 2Jahren und nachlassender Eierproduktion für den Landwirt unrentabel geworden sind. Und so fuhren am 6. 4. 24 einige Kinder mit Familie Purkott nach Kirchheim, um 5 Hühnern aus einer Ausstallung von 1300Legehennen ein neues Leben zu ermöglichen.
Die Hühner mussten in Nieste erstmal in Quarantäne, da sie krank und sehr verängstigt waren. 16 Monate lang war ihnen alles verwehrt geblieben, was ein Hühnerleben eigentlich ausmacht. Sie kannten kein Tageslicht, kein Gras, keine Sonne und keine Einstreu- nur Gitter, Beton, Gestank und Lärm in klimatisierten Hallen. Die bei der Übernahme anwesenden Kinder durften die Transportboxen öffnen und die Hennen bei ihren ersten zaghaften Schritten im neuen Zuhause begleiten. Das waren bewegende Momente.
In der Grundschule Nieste traf sich sich dann die AG an drei Tagen, in denen intensiv genäht, diskutiert, gefilmt und gearbeitet wurde. Mit kleinen genähten Hühnchen wurde die Situation in der Bodenhaltung nachgestellt, Hunderte von Einzelbildern wurden für wenige Minuten Film benötigt. Die Tonspur wurde später über den Film gelegt und verlangte den Kindern einiges an Geduld und Beharrlichkeit ab. Es wurde ein Storyboard von den Kindern erstellt und auch das Filmen und Schneiden wurde von den Mädchen und Jungen der AG souverän gemeistert. Nach der Fertigstellung des Trickfilmes ging es dann an das Filmen der „echten“ Hühner. Der Zustand und die Angst der geretteten Tiere ging allen sehr nahe. Ganz klar war, diese Hühner brauchen Namen: Keks, Knödel, Dattel, Murmel und Wölkchen wurden sie getauft!
Zum Schluss des Filmes wurden den Hühnern gute Wünsche mit auf den Weg gegeben! Ein schönes langes Leben mit ausreichend Platz, sauberem Futter und Wasser, einem großen Stall, Sonnenlicht und Freunden!!! Den beteiligten Kindern war klar, diesen Hühnern soll es besser gehen, sie sollen endlich ein Leben haben!

Hier der Link zum Film (Weiterleitung zur Seite der Mediathek-Hessen):

https://www.mediathek-hessen.de/medienview_33685_Endlich-Leben–Keks-und-Knödel-im-Hühnerglückdel_im_huehnerglueck_2024.mp4.html